Text und Bild freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Klaus Pichler
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1903 | Die Burg-Ruine wird von der kgl. Domänendirektion über das Kameralamt Hirsau (nachgeordnete Behörde) an den Württemberg. Schwarzwaldverein verpachtet. Das Pachtgeld beträgt 30 Mark jährlich. Für eine Turmbesteigung darf eine mäßige Gebühr erhoben werden: Einzelne Person 10 Pfennig, für eine Familie 20 Pf, größere Gesellschaft 2 Mark, Schulklassen 1 M. Der Hauptverein betraut den Schwarzwaldbezirksverein Teinach mit der Pachtausübung. |
1905 | Am 3. Juni wird der Schwarzwaldverein Zavelstein gegründet, damals noch Bezirksverein genannt. Zum 1. Vorsitzenden wird gewählt Stadtschultheiß Michael Nonnenmann. Weitere Vorstandsmitglieder: Stadtpfarrer Kies, Kaufmann Wiedenmayer. Schriftführer: Schullehrer Streich, Rechner: Schreiner Rentschler |
1910 | Errichtung eines Verkaufsstandes in der Ruine. Zavelstein fühlt sich bei der Verwendung der Turmeintrittsgelder benachteiligt und betreibt die Aufhebung des bestehenden Pachtvertrages. Der Hauptverein gibt die Pacht frei, die Vereine in Teinach und Zavelstein werden auf 10 Jahre gemeinsame Pächter, wobei die kgl. Domänendirektion ausdrücklich betont, daß sich die beiden Gemeinden Teinach und Zavelstein auf freundliche Weise zu einigen haben. Oberamtmann Reg.-Rat Binder und Landtagsabgeordneter Staudenmeyer, Calw, gelingt es, nach langen Verhandlungen zu vermitteln: Von den Einnahmen erhält die Stadtgemeinde Zavelstein zu Verschönerungszwecken ein Fünftel, die beiden Vereine je zwei Fünftel. |
1921 | Verlängerung des Pachtvertrags um 6 Jahre. |
1926 | Ausbau der Zavelsteiner Bahnhofstraße bis zum Abzweig der Sommenhardter Straße mit Vereinsgeld. |
1927 | Der Pachtvertrag wird um 10 Jahre verlängert. |
1933 | Johann Schnaufer wird 1. Vorsitzender (bis 1938). |
1934 | Errichtung der Brunnenanlage in der Ruine durch den Schwarzwaldverein Zavelstein. |
1937 | Der Pachtvertrag wird bis Dezember 1946 verlängert. Pachtgeld jetzt 100 Reichsmark. |
1938 | Vermutlich letzte Mitgliederversammlung bis nach Kriegsende. Anwesend sind 35 Mitglieder. Bürgermeister O. Kaiser wird 1. Vorsitzender bis zur Auflösung des Vereins 1945. |
1945-48 | Betreuung der Ruine und des Verkaufsstandes durch die Gemeinde Zavelstein. |
1947 | Die Ruine wird von der Stadt Zavelstein gepachtet. |
1948 | Am 28. September neue Gründungsversammlung im Gasthaus „Krone“. Anwesend waren 36 Gründungsmitglieder. 1. Vorsitzender wird Karl Schönhardt, Bürgermeistern von Zavelstein. Die französische Militärregierung mit Sitz in Tübingen hat im Juni 1948 vorab ihre Genehmigung erteilt. |
1949 | Der Schwarzwaldverein Zavelstein pachtet von der Gemeinde die Burgruine. Ab 1949 und in den folgenden Jahren wird vom Verein ein weißer Rehbock sowie weiteres Rehwild im Burggraben gehalten. |
1950 | Installation der Beleuchtungsanlage in der Ruine und im Turm. |
1951 | Erneute Genehmigung zum Unterhalt eines Verkaufsstandes. Mitgliederzahl 71 Personen. |
1957 | Erneuerung des Pachtvertrags bis 1966. An das Staatl. Liegenschaftsamt sind jährlich 1 000 Deutsche Mark als Pacht zu entreichten. |
1959 | Nach Karl Schönhardt wird Stadtschultheiß Christian Nonnemann wird zum 1. Vorsitzenden gewählt (bis 1979). |
1961 | Der Schwarzwaldverein Zavelstein beteiligt sich finanziell an der Einrichtung von öffentlichen Aborten im evangelischen Gemeindehaus. |
1965 | Der Schwarzwaldverein Zavelstein wird von der Gemeinde verpflichtet, 90 % seines Reingewinns für die Unterhaltung der Spazierwege, die Errichtung von Ruhebänken und den Unterhalt der Ruine zu verwenden. |
1966 | Verlängerung des Pachtvertrags um 5 Jahre. |
1967 | Beteiligung an der Gestaltung der 600-Jahr-Feier der Stadt Zavelstein. |
1968 | Mitgliederzahl 62 Personen. |
1972 | Eine neue Satzung wird erstellt. |
1973 | Die Ortsgruppe Zavelstein im SWV wird ins Vereinsregister eingetragen und ist damit „ e. V.“. |
1974 | Am 12. März tritt die Gemeinde vom Pachtvertrag für die Ruine zurück, ab 13. März ist der Schwarzwaldverein Zavelstein neuer Pächter. |
1975 | Das erste Stadtfest findet in der Burgruine statt. Der Schwarzwaldverein Zavelstein sorgt für die Bewirtung. |
1976 | Im Burggraben vor der Ruine wir in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Forstverwaltung eine Feuerstelle eingerichtet. |
1977 | 2. Stadtfest in der Burgruine. Vereine aus allen Stadtteilen beteiligen sich. |
1979 | Christian Nonnemann gibt den Vereinsvorsitz ab. Als Nachfolger wird Heinz Finkbeiner gewählt, Christian Nonnenmann wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In der Burgruine wird das 3. Stadtfest durchgeführt. |
1980 | Eine historische Mostpresse wird erworben und beim Feuersee aufgestellt. Mitgliederzahl 111 Personen. |
1984-86 | Der vom völligen Zerfall bedrohte einzige Wehrturm wird unter Beteiligung zahlreicher Nicht-Vereinsmitglieder restauriert und steht seither als Tagungseinrichtung zur Verfügung. |
1985 | Vor der Kirche wird der „Kirchbrunnen“ aufgebaut. |
1987 | Auszeichnung der Wehrturm-Restaurierung als „Vorbildliche kommunale Bürgeraktion“ durch das Land Baden Württemberg. Vereinsfrauen gründen eine Trachtentanzgruppe. |
1989-91 | Aushebung des verschütteten 2. Burggrabens mit Wiederherstellung des ehemaligen Burgzugangs und Restaurierung der Stadtmauer vor der Burg als kommunale Bürgeraktion. Ein „Arbeitskreis für Heimatpflege“ wird gegründet und schließt sich dem Schwarzwaldverein Zavelstein an. Er arbeitet auf die Einrichtung eines Museums hin. |
1994 | Walter Nonnenmann ruft eine Seniorengruppe ins Leben, die seither ein abwechslungsreiches Zusatzprogramm anbietet. |
1996-97 | An das alte Schul- und Rathaus wird die „Remise“ angebaut und die Stadtmauer in diesem Bereich saniert. Als Teil des Museums werden in der „Remise“ später museale Großgeräte untergebracht. Der Kiosk in der Burg wird komplett erneuert. |
1997 | Bruno Ott wird 1. Vorsitzender und Heinz Finkbeiner wird zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Anlässlich einer gemeinsamen Delegiertenversammlung des Schwarzwaldvereins und des Club Vosgien kommt es zu einem feucht-fröhlichen Abend in der Europahalle Straßburg. Die Zavelsteiner Delegation schließt einen ersten Kontakt mit der Vertretung des Club Vosgien aus Pfaffenhoffen/Elsaß. |
1998 | Auf Einladung der Ortsgruppe Zavelstein kommt es zu einem herzlichen Empfang einer Pfaffenhoffener Gruppe und im folgenden Jahr finden die Zavelsteiner eine nicht minder herzliche Aufnahme beim Gegenbesuch in Pfaffenhoffen. Seither treffen sich die beiden Vereine regelmäßig wechselseitig. |
2000 | Am 18. 3. wird das Museum „Zavelstein ... im Gang der Zeiten ...“ im ehemaligen Schul- und Rathaus feierlich eingeweiht. |
2011-03 | Nach Vorbereitung durch den Hauptverein wird die Beschilderung der Wanderwege komplett umgestellt und erneuert. |
2004 | Die Ortsgruppe Zavelstein des Schwarzwaldvereins umfasst 192 Mitglieder und beginnt unter dem Vorsitz von Bruno Ott frühzeitig mit der Planung des einhundertjährigen Vereinsjubiläums. |
2005 | 11./12. Juni 2005 einhundert- jähriges Jubiläum des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Zavelstein. Neben einer Festveranstaltung in der Burg wird das von Herbert Schnierle-Lutz verfasste Theaterstück „Der Überfall im Wildbad oder Die Errettung in Zavelstein“ aufgeführt. |
2008 | Das Büchlein „Ein Diadem auf grünem Sammetkissen“ – Poesie in und um Zavelstein – wird herausgegeben. |
2009 | Einrichtung der „Brunnentour“ als knapp 2 km langer Themenweg, der auf 19 Stationen die historische Wasserversorgung von Zavelstein darstellt. |
2011 | In Zavelstein, Im Städle 13, wird ein Erdgeschoss-Raum mit Kamin aufwendig saniert, umgebaut und als historische Schmiede eingerichtet, die jederzeit für Besucher offen steht. Beim Naturpark-Markt Anfang Juli lodert das Schmiedefeuer in der Esse und ein Hufschmied bringt den Amboss zum Klingen. Kinder dürfen sich unter Anleitung im Schmieden eines Herzchens oder Hufeisens versuchen. |
2012 | Der historische Zavelsteiner „Gotsacker“ wird durch den Verein zur „Stätte der Erinnerung“ als Themenpark zu Bestattungskultur und Geschichte des Kirchspiels Zavelstein neu gestaltet. |
2014 | Am Spinnerin-Kreuz-Weg wird eine Streuobstwiese neu angelegt und seither vom Verein gepflegt. Außerdem Einrichtung des „Historischen Rundwegs“, der über die Besonderheiten von Stadt und Schloss Zavelstein informiert. |
2015 | Der Verein veranlasst die Instandsetzung der historischen Zwingermauern südwestliche unterhalb des Städtchens. Kosten 17 750 €. Außerdem Beteiligung bei der kreisweiten Erfassung von Kleindenkmalen. |
2016 | Das heimatgeschichtliche Buch „Im Gang der Zeiten - Bad Teinach-Zavelstein“ wird herausgegeben (1000 Exemplare). |
2017 | Weihnachtliche Sonderausstellung „Altes Spielzeug“ im Museum. |
2018 | „Pailes Gärtle“droht die Umwandlung in Parkplätze. Demgegenüber setzt sich der Schwarzwaldverein Zavelstein für den Erhalt dieser innerörtlichen Besonderheit und deren sinnvolle Neunutzung ein. Nachdem sich der Verein bereit erklärt, einen beträchtlichen Teil der Kosten (Vereinsanteil 17 000 €) zu übernehmen, kann sich der Vorschlag schließlich durchsetzen. Einen Zuschuss gewährt auch der Kreisgeschichtsverein Calw. „Geheimnis der Engel“ als weihnachtliche Sonderausstellung im Museum. |
2019 | Sonderausstellung „Erinnerungen an Urgroßmutters Küche“ im Museum |
2020 | wird die Neugestaltung von „Pailes Gärtle“ abgeschlossen. Die Geld-Aufwendungen für den Verein summieren sich auf 17000 €, wobei darin die vom Verein zur Verfügung gestellten 12 Räselsteine wie auch die durch das SWV-Mitglied Wolfgang Krieg erbrachten Planungsleistungen nicht enthalten sind. Addiert man alles zusammen, so kämen die Leistungen des Schwarzwaldvereins auf über 20 000 €. Einen Zuschuss von 2000 € gewährt auch der Kreisgeschichtsverein Calw. |